Gerade habe ich eines der wenigen Interviews auf Deutsch von Joanna Bryson gelesen. Ich kenne Joanna, weil wir beide im Ethics Advisory Board bei Mindfire sind. Sie ist Informatik-Professorin an der University in Bath. Ich kenne wenige Menschen, die in ähnlicher Weise transdisziplinär denken und arbeiten können. Deshalb meint sie denn auch:
Wir brauchen massive Verbesserungen in den Volkswirtschaften, massive Innovationen in den Regierungsstrukturen und den internationalen Beziehungen, und wir brauchen echte Fortschritte in den Humanwissenschaften, um den Menschen zu helfen, mit der ziemlich seltsamen Erkenntnis zurechtzukommen, dass wir nicht einzigartig sind.
Um dorthin zu gelangen, braucht es mehr Transparenz und Aufklärung, damit die Menschen ihre Angst vor zu viel Einfluss der Maschinen verlieren, meint sie. Die Maschinen seien zwar auf bestimmten Gebieten auf Höchstleistungen programmiert. Künstliche Intelligenzen werden aber nie die Persönlichkeit des Menschen annehmen können. Deshalb ist es ihr auch ein grosses Anliegen, dass Maschinen keine Rechtspersönlichkeit erhalten. Wir sollten uns lieber darauf konzentrieren, mit realen Personen zusammenzuarbeiten und die Maschinen als Mittel für unsere Zwecke nutzen. Dann könne man besser an den grossen Herausforderungen der gegenwärtigen Gesellschaften arbeiten.
Das Interview ist komplett im Buch Neue Allianzen von Elisabeth Hartung nachzulesen:
Joanna Bryson_Auszug aus Elisabeth Hartung (Hrsg)_NEUE ALLIANZEN
Barbara Bohr (@nachrichtenlos), 08. Mai 2018